Biotechnologie sorgt für Nachhaltigkeit – Mit Gentechnik Biodiversitätsverlust bremsen

(Berlin – 19. November 2020) Eine Million Pflanzen- und Tierarten sind nach Angaben der Vereinten Nationen vom Aussterben bedroht. Diese schwindende Biodiversität ist neben dem Klimawandel eine der größten globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Denn die vielfältigen genetischen Ressourcen der Fauna und Flora stellen einen für unser Leben unverzichtbaren Schatz der Natur dar. Sein Verlust bedroht das ökologische und das ökonomische Gleichgewicht. Die Biodiversität zu erhalten, hat sich die internationale Staatengemeinschaft im 15. UN-Nachhaltigkeitsziel verpflichtet. Die grüne Biotechnologie trägt zum Erreichen dieses Ziels bei. Denn zu den Hauptursachen für den Verlust von Biodiversität zählt die Umwandlung natürlicher Ökosysteme in Ackerland. Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen aber verbrauchen für die Produktion derselben Nahrungsmittelmenge bis zu einem Fünftel weniger Land als herkömmliche Nutzpflanzen. Sie erhöhen nicht nur die Ernteerträge, sondern können auch eine schonendere Bodenbearbeitung und die Reduktion des Einsatzes von Insektiziden mit sich bringen.

„Weltweit hat der Produktivitätsgewinn durch die grüne Gentechnik in den zwei Jahrzehnten von 1996 bis 2015 rund 174 Millionen Hektar Land davor bewahrt, gerodet, umgepflügt und zum Nachteil der Biodiversität kultiviert zu werden. Das ist ein Aspekt, der beim Nutzen der grünen Gentechnik oft nicht bedacht wird. Die intensive Landwirtschaft selbst ist für die Artenvielfalt nicht vorteilhaft, aber ohne sie können wir die wachsende Weltbevölkerung nicht ernähren. Daher ist es erst recht geboten, pro Hektar möglichst viel Ertrag bei möglichst geringem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger zu schaffen“, kommentiert Viola Bronsema, Geschäftsführerin des Biotechnologiebranchenverbandes BIO Deutschland. „Ein ganz anderer Aspekt ist, dass die Erforschung und Bewahrung der Biodiversität heute auch maßgeblich durch die Analyse und den Vergleich von genetischer Information getrieben werden. Die Werkzeuge der Biotechnologie sind so aus der Biodiversitätsforschung nicht mehr wegzudenken“, ergänzt Bronsema.

Über die Initiative „101 Jahre Biotechnologie“

Im Jahr 2019 feierte der Begriff „Biotechnologie“ hundertjähriges Jubiläum. Karl Ereky war Direktor der Viehverwertungsgenossenschaft ungarischer Großgrundbesitzer und Autor des deutschsprachigen Buches „Biotechnologie der Fleisch-, Fett- und Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Großbetriebe“, in dem der Begriff Biotechnologie in die Welt kam. Die Veröffentlichung erschien 1919 erstmals in Berlin. Deshalb wurde 2019 das erste Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“ ins Leben gerufen, in dem zwölf Monate lang Meilensteine der Biotechnologie der letzten 100 Jahre gefeiert und auch ein Blick in die Zukunft geworfen wurde. In der Weiterführung der Initiative, dem Themenjahr „101 Jahre Biotechnologie“ liegt der Fokus auf den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen.

Die Initiative „101 Jahre Biotechnologie“ hat folgende Unterstützer:  Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e.V. (bbb), Biotechnologische Studenteninitiative (btS e. V.), Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e. V.), Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.), Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) und Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM e. V.)

Folgen Sie dem Themenjahr auf Twitter @100JahreBiotech.

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