Biotechnologie sorgt für Nachhaltigkeit - Nahrungsmittelsicherheit wird auch durch Gentechnik gewährleistet

(Berlin – 17. Juni 2020) Heute müssen nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO noch mehr als 820 Millionen Menschen Hunger leiden. Die Corona-Pandemie wird diese Zahl vermutlich noch erhöhen. Diesen Menschen aus ihrer Not zu helfen, ist eine außerordentlich komplexe Aufgabe, für die es keine einfachen Lösungen gibt. Klar ist, dass nur durch eine massive Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion, Nahrungsmittelsicherheit und ein Ende des Hungers zu erreichen sind. Denn der weiterhin schnelle Anstieg der Weltbevölkerung verlangt nach einer erheblichen Steigerung der Nahrungsmittelproduktion: In den nächsten 50 Jahren müssen wir auf dieser Erde so viele Nahrungsmittel produzieren wie in der gesamten bisherigen Menschheitsgeschichte. Das erfordert eine Verdoppelung der Erträge pro Jahr bei den großen Nutzpflanzenarten. Seit ihrer Einführung im Jahr 1996 haben gentechnisch veränderte Nutzpflanzen die landwirtschaftliche Produktivität bereits enorm erhöht. Bis 2017 konnten dadurch in den 24 Ländern, in denen sie angebaut werden, 405 Millionen Tonnen Mais und 213 Millionen Tonnen Sojabohnen zusätzlich zu den bisherigen Erträgen geerntet werden, ohne dass die landwirtschaftliche Anbaufläche dafür hätte nennenswert vergrößert werden müssen.

Klaus Maleck, Vorstandsmitglied des Biotechnologieindustrieverbandes BIO Deutschland, kommentiert: „Die Bekämpfung des Hungers in der Welt und eine Versorgung der Menschen mit sicheren und gesunden Nahrungsmitteln kann nur durch verschiedene Maßnahmen und Anstrengungen erreicht werden. Die grüne Gentechnik und auch die neuen Züchtungsmethoden wie Genome-Editing müssen Teil der Strategie sein, um die Nahrungsmittelproduktion nachhaltig zu steigern. Weltweit entstammen schon jetzt rund drei Viertel der Sojabohnen- und rund ein Drittel der Maisproduktion aus gentechnisch verändertem Saatgut. Die Gentechnik gibt uns Werkzeuge an die Hand, um Erträge nachhaltig zu steigern und Pflanzen fit für den Klimawandel zu machen.“

Über die Initiative „101 Jahre Biotechnologie“

Im Jahr 2019 feierte der Begriff „Biotechnologie“ hundertjähriges Jubiläum. Karl Ereky war Direktor der Viehverwertungsgenossenschaft ungarischer Großgrundbesitzer und Autor des deutschsprachigen Buches „Biotechnologie der Fleisch-, Fett- und Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Großbetriebe“, in dem der Begriff Biotechnologie in die Welt kam. Die Veröffentlichung erschien 1919 erstmals in Berlin. Deshalb wurde 2019 das erste Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“ ins Leben gerufen, in dem zwölf Monate lang Meilensteine der Biotechnologie der letzten 100 Jahre gefeiert und auch ein Blick in die Zukunft geworfen wurde. In der Weiterführung der Initiative, dem Themenjahr „101 Jahre Biotechnologie“ liegt der Fokus auf den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen. Die Initiative „101 Jahre Biotechnologie“ hat folgende Unterstützer: Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e.V. (bbb), Biotechnologische Studenteninitiative (bts e. V.), Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e. V.), Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.), Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) und Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM e. V.)

Folgen Sie dem Themenjahr auf Twitter @100JahreBiotech.

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