Folge 13: Revolution der grünen Gentechnik findet in Köln statt

(Berlin, 25. Juni 2019) Am Kölner Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung wurde 1983 der wesentliche Grundstein der grünen Gentechnik gelegt. Sein Direktor Jeff Schell, sein Genter Kollege Marc van Montagu und ihre Arbeitsgruppen zeigten, wie sich fremde Gene in Pflanzenzellen einschleusen lassen. Sie bedienten sich dazu einer Variante des Bodenbakteriums Agrobacterium tumefaciens, mit dessen Hilfe es in den Folgejahren gelang, Nahrungspflanzen wie beispielsweise Mais so zu verändern, dass Unkrautvernichtungsmittel oder Insekten ihnen nichts anhaben können. Dadurch lassen sich die Ernteerträge erheblich steigern. Heute erfolgen weltweit etwa 30 Prozent der Mais- und der Rapsproduktion auf der Basis gentechnisch veränderter Pflanzen – bei Baumwolle belaufen sich diese Anteile sogar auf rund 80 Prozent.

„Die grüne Gentechnik hat seit den neunziger Jahren einen Siegeszug in vielen Teilen der Welt erlebt. Studien zeigen heute, dass mit gentechnisch veränderten Nutzpflanzen eine Erhöhung des Ertrags und eine Reduzierung des Pestizideinsatzes möglich ist“, sagt Jan Schmidt-Brand, Vorstandsmitglied des Biotechnologiebranchenverbandes BIO Deutschland. „In Deutschland besteht eine starke Opposition gegen gentechnisch veränderte Pflanzen aus Angst vor Risiken für Umwelt und Gesundheit. Die Sicherheitsforschung der letzten Jahrzehnte konnte aber für die zugelassenen Pflanzen keine solchen Risiken nachweisen. Oft werden Effekte der intensiven Landwirtschaft gleichgesetzt mit den vermeintlichen Auswirkungen der Gentechnik. Dies ist aber nicht zielführend. Die grüne Gentechnik kann und wird noch viel zur nachhaltigen Landwirtschaft beitragen.“

Über das Themenjahr „100 Jahre Biotechnologie“

Im Jahr 2019 feiert der Begriff „Biotechnologie“ hundertjähriges Jubiläum. Karl Ereky war Direktor der Viehverwertungsgenossenschaft ungarischer Großgrundbesitzer und Autor des deutschsprachigen Buches „Biotechnologie der Fleisch-, Fett- und Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Großbetriebe“, in dem der Begriff Biotechnologie in die Welt kam. Die Veröffentlichung erschien 1919 erstmals in Berlin. Der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um das Jahr 2019 mit dem Thema „100 Jahre Biotechnologie“ zu feiern. Über zwölf Monate hinweg werden die zahlreichen, besonderen Entdeckungen und Innovationen der Biotechnologie in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Umwelt beleuchtet und gewürdigt. Weitere Informationen zum Themenjahr stehen unter www.100jahre-biotech.de zur Verfügung.

Die Initiative „100 Jahre Biotechnologie“ hat folgende Unterstützer:  Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e.V. (bbb), Biotechnologische Studenteninitiative (bts e. V.), Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e. V.), Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.) und Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.).

Folgen Sie dem Themenjahr auf Twitter @100JahreBiotech.

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