Biomedizinische Initiative will Afrika aus der Krebskrise helfen

Krebs wird in Afrika zu einem immer bedrohlicheren Gesundheitsproblem. Besonders die Häufigkeit von Brust-, Gebärmutterhals- und Prostatakrebs nimmt in den subsaharischen Ländern dramatisch zu. Sie wird sich innerhalb der nächsten 20 Jahre voraussichtlich verdoppeln. Schon für 2030 wird mit 1,4 Millionen neuen Krebserkrankungen (in Deutschland mit ca. 600 000) und einer Million Krebstoten pro Jahr gerechnet. Die Gesundheitssysteme dieser Länder sind zu schwach, um dieser Herausforderung Herr zu werden. Präventive Maßnahmen kommen zu kurz, Diagnosen erfolgen meist erst im Spätstadium, wirksame Medikamente und vor allem Biologika stehen kaum zur Verfügung. Wer im subsaharischen Afrika an Krebs erkrankt, hat äußerst geringe Überlebenschancen.  Während zum Beispiel in den USA 90 Prozent aller Brustkrebspatientinnen fünf Jahre nach der Diagnose noch leben, sind es in Gambia nur zwölf Prozent.

Um das zu ändern und Afrika Wege aus der drohenden Krebskrise zu öffnen, wurde bei der weltweit führenden Biotechnologiekonferenz BIO im Sommer 2017 in einer öffentlich-privaten Partnerschaft die African Access Initiative (AAI) gegründet. Unter dem Dach der Bio Ventures for Global Health (BVGH) arbeitet diese Allianz von pharmazeutischen und biotechnologischen Unternehmen, medizinischen Einrichtungen, Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) seitdem daran, die Gesundheitsinfrastruktur, die Forschungs- und Entwicklungskapazität und den Zugang zu Krebsmedikamenten in Afrika zu fördern und zu stärken. Die AAI-Allianz orientiert sich dabei an den Plänen und Zielvorgaben, die die betroffenen Länder selbst entwickeln. Sie investiert auch in die Krebsforschung und damit in die biomedizinische Innovation. Partnerländer der Allianz sind bisher die Elfenbeinküste, Kamerun, Kenia, Nigeria, Ruanda und Senegal.

Auch hierzulande geht der Kampf gegen Krebs mit Hilfe der Biotechnik weiter. Die Regierung hat zudem die „Nationale Dekade gegen Krebs“ ausgerufen.